Dienstag, 8. Oktober 2013

Arbeit und Freizeit in Danzig

Nach zwei Wochen kann auch ich endlich etwas über meine Arbeit berichten.

(Achtung, Achtung! )
Bevor ich damit anfange, möchte ich nur noch kurz auf meine super Zugfahrt in den superschnellen, modernen und schrecklich modernen polnischen Zügen zurückgreifen. DIE TOILETTEN VERSTÖREN MICH WIRKLICH IMMER NOCH SCHRECKLICH. Das musste ich gerade einfach loswerden. Als meine Mutter mich fragte, ob man IMMER NOCH nicht auf die Toilette gehen kann, wenn der Zug steht, habe ich gedacht sie möchte sich nur darüber lustig machen. Leider ist das nicht so gewesen. Denn man darf wirklich NICHT auf die Toilette wenn der Zug steht. Denn (jetzt kommt es) wenn man auf die Spülung der Toilette drückt sieht man einfach wie ein Loch im Zug geht und alles aus den Zug gespült wird. Ich möchte mich jetzt wirklich dafür entschuldigen, dass ich das gerade blogge, da das weder appetitlich oder irgendwas anders ist aber nach dem Schock (ein herzliches Dankeschön an moderne, deutsche Züge ) musste ich das loswerden.

Nun wirklich zu meiner Arbeit.

Das Maximilian- Kolbe - Werk :

Jeden Dienstag um 10 Uhr treffen sich die Mitglieder in der Außenstelle des Museum Stutthof in Sopot. Grundsätzlich fängt es mit Kaffee und Tee an, manchmal kommt auch Kuchen (oder ab und an auch noch andere Getränke) dazu. Deswegen ist es ein MUSS Dienstags nicht zu frühstücken, denn der Kuchen muss gegessen werden, denn wir " hübschen Mädels" wie meine Ukrainische Mitfreiwillige und ich immer genannt werden müssen natürlich groß und stark werden. Besprochen werden grundsätzlich innere Angelegenheiten und es entstehen auch ziemlich hitzige Situationen. Manchmal wird es selbst für mich (obwohl ich Polnisch bekannterweise relativ gut verstehe) unglaublich verwirrend, denn dann fangen alle auf einmal an zu reden und immer lauter zu reden. Manches wird auch wieder und wieder besprochen, sodass selbst ich mittlerweile alles darüber weiß und Vorträge darüber halten könnte. Ein wichtiger Teil des Treffens ist natürlich auch die Vorstellen der Freiwilligen. Da ungefähr jedes Mal andere Menschen kommen ist das eine dauerhafte Vorstellungsrunde. In meinem Fall werden natürlich auch alle familiären Hintergründe ergründet. Um 12 ist dann alles wieder vorbei. Jedoch haben die Freiwilligen auch hier die Aufgabe das gesamte Geschirr zu spülen - aber das ist ja glücklicherweise nicht viel.

Meine Pani :

Seit letzter Woche besuche ich nun auch eine Zeitzeugin/ Überlebende. Sie wohnt ganz in meiner Nähe, was gut ist, da ich nur eine S-Bahn nehmen muss um zu Ihr zu kommen. Sie ist "leider" schon älter und auch relativ krank, was mir irgendwie schrecklich leid tut, da sie wirklich nett und süß ist. Sie erzählt mir (da sie gerade nicht so gut laufen kann) meistens von ihrer Geschichte und ihrer Familie und dann erzähle ich von mir. Natürlich bekomme ich auch Informationen über meine Vorgänger (da ich bereits die 5. Freiwillige bei ihr bin) und nicht zu vergessen bekomme ich immer was zu Essen und Trinken, das jedoch von ihrer Tochter, da Sie selber nicht mehr im Stande dazu ist Essen zu machen. Ich habe das Gefühl - oder eher gesagt, sagt sie es mir bereits die ganze Zeit, dass sie mich wirklich schon ins Herz geschlossen hat. Aussagen wie " Es ist wirklich schade, dass du in Deutschland geboren bist, denn Polen bräuchte so herzliche Menschen wie dich", "Ich bewundere dich dafür, dass du so fröhlich, herzlich und offen bist" und " Gib mir ein Küsschen, ich bin glücklich das du heute gekommen bist" sind für mich einfach unglaublich wundervoll zu hören. Auch wenn Sie wirklich schon kränker ist, hoffe und glaube ich, dass ich wirklich gut mit Ihr auskommen werde, auch wenn manchmal vielleicht seltsame, nicht so angenehme Situationen entstehen könnten, da Sie das selber schon prophezeit hat. Morgen früh gehe ich Sie auch schon wieder besuchen.

Die Museum- Gedenkstätte Stutthof :

Meine Arbeit im Museum könnte sich auf einer Seite spannender und auf der anderen Seite langweiliger werden als erwartet.
Langweiliger vielleicht weil sich die Arbeit im Archiv vielleicht nicht so spannend gestalten wird wie erwartet, da es großteils nur das scannen von negativen ist, was für mich nicht soooo spannend ist, aber das ist auch kein Problem, da dort immer jemand da ist, mit dem man reden kann, was auch wirklich interessant werden kann.
Spannender, da ich ein Art " Sonderaufgabe" erhalten habe. Dabei handelt es sich um die Übersetzung von Erinnerungstexten von Polnisch auf Deutsch, die später auch in Führungen eingesetzt werden können. Das habe ich bereits letzte Woche gemacht und es hat wirklich Spaß gemacht ( auch wenn ich immer noch ein wenig Angst habe, dass ich es komplett falsch gemacht und versaut habe aber das werden wir ja sehen).
Im Herbst und Winter ist hier aber wirklich nichts los, weshalb ich Dinge wie Führungen und ähnliches erst im Frühling im Kopf haben werden muss.


Nun etwas über meine Freizeit in Danzig :

Von Tag zu Tag verliebe ich mich immer mehr in Danzig und Umgebung.
Ich hatte nun auch wirklich nicht erwartet, dass hier sooo viele Freiwillige leben werden und da manche auch aus Deutschland kommen ist es so wunderbar auch Deutsch sprechen zu können. Polnisch ist für mich zwar auch nicht anstrengend, anders ist es aber mit dem ganzen Englisch, dass ich reden muss, da ich mit meiner ukrainischen Mitfreiwilligen ausschließlich Englisch spreche. Nun bin ich aber froh, dass ich Danzig auch bei Nacht erlebt habe. Super ist auch, dass auch hier immer Menschen unterwegs sind und das ich auch endlich mehr Leute hier kenne, mit denen ich was unternehmen kann. Über die Gegend hier muss ich wohl nicht einmal mehr reden. Es ist einfach wunderschön hier, Danzig im Herbst ist einfach wunderschön!

Als Abschluss mal wieder ein paar Bilder :
Das schiefe Haus in Sopot 
Das Molo in Sopot 


Die zentrale Straße in Sopot 

Sopot in der Nacht.
Ein kleines bisschen wie Weihnachten :-) 

Daaaanzig

Just nope.
SKM Gdansk- Gdynia

Ausblick in Danzig 

Park Oliwa

Park Oliwa

Park Oliwa

Park Oliwa

Park Oliwa

Park Oliwa

Park Oliwa
Dickbackige Kathi im Park Oliwa

Am Ende möchte ich mich aber auch für ALLE Grammatik und Rechtschreibfehler entschuldigen, die wahrscheinlich zahlreich in allen Einträgen erhalten sind! :-D

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